5 Phasen bei der Trauerbewältigung

Die Trauer beim Verlust eines geliebten Menschen ist etwas ganz persönliches und individuelles. Und doch lassen sich Die 5 Phasen der Trauer feststellen, die der Trauernde durchläuft. Im Nachhinein konnte auch ich bei mir diese Phasen erkennen.

Welche Phasen sind das nun?

Nachdem ich erfahren hatte, dass mein Mann sterben würde, war ich wie gelähmt. Ich wusste, dass es so ist, aber ich konnte nichts tun. Es hätte vieles gegeben was zu besprechen ist, abzuklären, Klarheit schaffen, aber ich konnte nicht. Wie eine Schockstarre war diese Phase. Diese Phase ist die Phase der Verdrängung. Menschen mit denen ich gesprochen habe berichteten auch, dass sie diese Tatsache einfach leugneten, ignorierten. Auch diese Reaktion ist möglich.

Dann folgte die Phase der Wut. Wie konnte er mich mit den Kindern allein lassen? Wie soll ich das alles bewerkstelligen? Wie soll es weitergehen? Ich konnte den Tod akzeptieren, aber die Wut in Form von Schuldzuweisungen kam hoch. In der Zeit konnte ich mich spüren, war aktiver im Umgang mit meinen Freunden und Familie. Der Nebel um mich, hatte sich etwas gelüftet.

Die nächste Phase die folgt ist Verhandeln. Diese habe ich nicht so stark wahrgenommen. Was gäbe ich, noch einen Tag mit dir verbringen zu dürfen?

Körperliche Erschöpfung, Vergesslichkeit und Nervosität sollen dazu gehören.
Bei mir war es eher ein funktionieren müssen, da mich meine Kinder sehr brauchten und ich für die da sein wollte.

Nachdem die Beerdigung vorbei und ein gewisser Alltag eingekehrt war, kamen die existenziellen Fragen mit voller Wucht. Die Phase der Verzweiflung. Freunde und Familie kann da nur bedingt helfen. Wer will sich schon gerne aufs Konto schauen lassen. So ging es mir jedenfalls damals. Und auch Fragen zu Beruf, Wohnung taten sich auf. Wie geht es jetzt weiter? Wie bekomme ich all das geregelt?

Die letzte Phase ist die der Akzeptanz. Diese Phase war entscheidend, da ich wieder ins Leben zurück kam. In den bewussten Alltag. Wieder Freunde treffen, sich verabreden. Die persönlichen Dinge meines Mannes wegräumen. Das Leben zu dritt organisieren.

Bei manchen Trauernden kann es Monate vielleicht sogar Jahre dauern, bis diese Phase eintritt.

Es muss nicht so schwer sein

Wenn du dir diesen Text durchliest, mag es sich absolut und unausweichlich anfühlen. Die Phasen müssen durchlebt werden. Das mag sein. Mit meinen jetzigen Kenntnissen und meiner Einstellung hätte ich dennoch nicht durch dieses tiefe Tal gehen müssen. Ich hätte es mit meinem heutigen Blickwinkel für mich und die Kinder anders gestalten können. Selbstbestimmter, bewusster, aktiver. Allerdings bin ich auch der Meinung, dass ich es so erleben und erfahren musste, um eben diese andere Möglichkeit zu erfahren und zu begreifen. In meinem nächsten Beitrag erzähle ich dir von diesem Blickwinkel.

Eines ist jetzt noch wichtig für mich zu sagen. Vielleicht für dich noch fremd und im Moment nicht fassbar. Erlaube dir alles zu fühlen, was sich in der Zeit deiner Trauer zeigt. Auch wenn vielleicht Freunde anders reagieren, als erwartet, bleibe bei dir und achte auf dich. Sorge gut für dich. Denn in dieser schmerzlichen Zeit, in dem du verletzlich bist, ist das Herz offen und weit und kann dir Neues zeigen und dich neu fühlen lassen. So war es bei mir. Der Verlust eines geliebten Menschen ist keine Sackgasse. Auch wenn der Scherbenhaufen im Moment sehr groß scheint. Vertraue auf dich, du wirst es gut machen.

Gerne unterstütze ich dich als dein Coach. Vereinbare ein kostenloses Erstgespräch.